Gritje Zerndt

montessori labor berlin
Ein Projekt der Labor für Lerngestaltung GmbH


 

Montessori ...

Das montessori labor berlin ist ein Fortbildungsinstitut, das sich als Ort des gemeinsamen Forschens versteht. Es orientiert sich unter anderem an den pädagogischen Beobachtungen und Theorien Maria Montessoris.


Maria Montessori 1949Maria Montessori 1949 Maria Montessori (1870 -1952) war Ärztin, Psychologin und Pädagogin, sie war Italienerin und Weltbürgerin. Allem Anschein nach war sie eine ergebnisoffen beobachtende, wissbegierige, kritische, leidenschaftliche, ehrgeizige und ungeduldige Wissenschaftlerin. Den pädagogischen Alltag verstand sie als Chance zum Studium des Lernens, als Gelegenheit und Verpflichtung zu Wissenschaft und Forschung. Für die Kinder und Jugendlichen als Gelegenheit, für ihre erwachsenen Begleiter als Verpflichtung.

Maria Montessori war geprägt von der Sehnsucht nach Frieden und Friedfertigkeit auf der Basis von größtmöglicher Freiheit für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft. Die Balance aus sich aufbauender Freiheit - bei gleichzeitig wachsender innerer Disziplin - sollten bereits Kinder erlernen. Und das nicht, weil Maria Montessori es sich theoretisch so zurechtgelegt hatte, sondern weil sie bei den Kindern beobachtete, dass diese Kombination zu Wohlbehagen, Lernbereitschaft und Lernerfolgen führte.

Maria Montessori war eine christlich geprägte Naturwissenschaftlerin mit großem Respekt für andere kulturelle und religiöse Prägungen. Ihr Weltbild geht von einem Schöpfer aus. Pädagogische Erkenntnisse, Kraft und Wirkung der Montessori-Pädagogik  bestehen unabhängig von religiöser Zugehörigkeit.

Die Montessori-Pädagogik ist aus einer sonderpädagogischen Haltung entstanden, das sind ihre Wurzeln. Die ersten Erfahrungen Maria Montessoris mit geistig behinderten Kindern kamen später allen Kindern zu Gute. Wir verstehen sie heute als eine Pädagogik, die den Anspruch erhebt, jeden dabei zu unterstützen, seine Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln. Das schließt Hochbegabte ein.

Für das Erlernen der Freiheit ist es nötig, dass Kindern und Jugendliche neben gleichaltrigen auch erwachsene Begleiter zur Seite stehen, die ihnen ermöglichen, in einer vorbereiteten und gestalteten Umgebung und einer Atmosphäre von Respekt und Stabilität mit Hilfe ausgewählter Materialien strukturierte ebenso wie unstrukturierte individuelle Lernerfahrungen zu machen.

Die Basis des Lernens ist die funktionierende Beziehung zwischen Lernendem und Lernbegleiter sowie unter den Lernenden. Lernen wird in der Montessori-Pädagogik als Selbstorganisationsprozess verstanden, der je nach Alter des Lernenden zunehmend bewusst auf selbstgesteckte Ziele hin strebt. Zu diesen Zielen gehört die wachsende Selbstständigkeit des Lerners. Lust und Leistung, Arbeit und Spiel, innere Disziplin und Freiheitsbestrebung, soziales Miteinander und Eigensinn gehen in diesem Verständnis von Persönlichkeitsentwicklung eine fruchtbare Verbindung ein.

Maria Montessori hat eine Vielzahl von Materialien entwickelt, die abstrakte Konzepte sinnlich erfahrbar machen. In der Ausbildung sowie in den Workshops wird gezeigt und geübt, wie diese Materialien bei der Selbstorganisation des Lernens eingesetzt werden. Zudem werden die Grundprinzipien dieser Materialien erforscht, damit die TeilnehmerInnen sich nach und nach in der Lage sehen, selbst Materialien im Sinne von Entwicklungsmaterialien für die Bedürfnisse ihrer Kinder und SchülerInnen zu entwickeln. Dabei erforschen wir die Möglichkeiten ebenso wie die Grenzen dieser Materialien und loten aus, was die jeweiligen Kinder und Jugendlichen, mit denen der Einzelne arbeitet, brauchen könnten. Auch die Erkenntnis, dass es Lernende gibt, die die Abstraktion dem konkreten Material vorziehen, ist dabei denkbar.

Unsere Suche gilt vielfältigen Lernwegen, unsere Aufmerksamkeit den Kindern und Jugendlichen. Unsere Vision ist Selbstachtung und Achtsamkeit.


... Labor ...

Ein Labor ist ein Ort der Arbeit und der Forschung, wie es ein guter Lernort sein sollte. Wir nehmen uns Zeit für Forschung und Experimente unter Laborbedingungen, also unter Idealbedingungen. Sinn macht das, weil die Ausbildung in Workshops oder Ausbildungskursen im Prinzip die gleiche Funktion erfüllen soll, wie die Freiarbeitsphasen im Lernprozess von Kindern und Jugendlichen – sie sind nicht „die Welt“, aber sie bieten „Schlüssel zur Welt“ an, um sich besser orientieren und selbstbewusster handeln zu können. In der Ausbildungssituation nehmen wir reale Situationen unter die Lupe, um durch eine Kombination von theoretischem Input und praktischen Erfahrungen mehr Ordnung und Orientierung für die eigene pädagogische Arbeit zu erlangen. Diese neugewonnenen, bestätigenden oder auch korrigierenden Lernerfahrungen müssen dann wiederum in der eigenen pädagogischen Praxis auf ihre Gültigkeit und Anwendbarkeit überprüft werden.

Dieses Verständnis von forschendem Lernen, das bei auch Maria Montessori durch Studium und Beobachtung gewachsen ist, stellt eine der Grundüberzeugungen  der Montessori-Pädagogik dar. Unterstützt wird diese Sicht auch von Seiten führender Neurowissenschaftler, die bestätigen, dass das Gehirn ein forschendes, lernendes, sich selbst organisierendes System ist, das uns mit einem enormen Potential zur Verfügung steht, um sich dann so auszubilden, wie wir das durch seine Benutzung mitstrukturieren.

Montessori-Pädagogik ist auch eine Pädagogik der Ästhetik, eine Schule des Sehens und Fühlens und Wertschätzens. Das montessori labor berlin will erforschen, wie schön ein Lernort sein kann. Da die TeilnehmerInnen trotz aller Aktivitäten viel sitzen müssen, wird auch die Körperhaltung beim Lernen theoretisch und praktisch zum Forschungsgegenstand  werden.

Das montessori labor berlin bietet neben Ausbildungskursen auch andere Workshop- und Beratungs-Formate für ErzieherInnen, LehrerInnen, Leitungsteams, Kollegien, Eltern und andere Adressaten an. Unterstützt werden wir dabei von Experten benachbarter Fachrichtungen wie Psychologie, Medizin, Therapie oder auch (Innen-) Architektur.


... Berlin

Das montessori labor berlin hat im Sommer 2012 mit zwei Standorten eröffnet. Seit 2020 konzentrieren wir unsere Ausbildungskurse in Charlottenburg mit Räumen am Witzlebenplatz 6, direkt am Lietzensee.

Gritje ZerndtGritje ZerndtDie nach Absprache auch zweisprachig (Englisch-Deutsch) gehaltenen Seminare und Workshops werden in der Mehrzahl von Gritje Zerndt geleitet, Pädagogin, Kunstpädagogin, Montessori-Ausbilderin und Mutter von zwei Kindern. Seit September 2013 bekommt das Labor Unterstützung durch eine stetig wachsende Zahl von DozentInnen, die nicht nur den Kursteilnehmer/Innen einen Zuwachs an Wissen, Erfahrung, dem Erlebnis neuer Inhalte und Lernformen und Motivation ermöglichen, sondern auch allen im labor Tätigen.

Die Kursleitung in der Hand einer Dozentin ermöglicht eine individualisierte Begleitung während der etwa anderthalb- bis zweijährigen Ausbildung im Grundlagenkurs. Ergänzt wird das Angebot durch DozentInnen aus Medizin, Therapie, Neurologie und Pädagogik, sowie aus allen Blickwinkeln, die den TeilnehmerInnen einen Zuwachs an Perspektiven, an theoretischer Präzision und praktischer  Erfahrung auf das selbstgesteckte Ziel hin bieten.

Es besteht die Möglichkeit, in Berlin und in angrenzenden Regionen Brandenburgs arbeitende KursteilnehmerInnen auf Wunsch an ihrem Arbeitsplatz zu besuchen und zu beraten.